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Was kosten Aligner?

27.06.2022

 Aligner sind herausnehmbare und fast unsichtbare Zahnschienen aus Kunststoff. Sie sind angenehm zu tragen und werden häufig zur Korrektur leichter und mittelschwerer Zahnfehlstellungen verwendet. Die durchsichtigen Zahnschienen für ein strahlendes Lächeln liegen derzeit absolut im Trend. Doch was kostet eine sogenannte Aligner-Therapie? Und gibt es einen Unterschied zwischen gewerblichen Aligner-Anbietern und Kieferorthopäden?

Aligner: Was zahlt die gesetzliche Krankenversicherung?

Bei der Zahnkorrektur mit Alignern beim Kieferorthopäden oder Zahnarzt handelt es sich um eine medizinische Therapie. Bevor eine Behandlung mit Alignern starten kann, macht der Kieferorthopäde oder Zahnarzt eine ausführliche Diagnostik. Anhand der Auswertung aller Unterlagen erstellt der Arzt ein individuelles medizinisches Behandlungskonzept. Erst anschließend geht es um die Frage, wer die Kosten für die Behandlung übernimmt.

Wie bei den allen kieferorthopädischen Behandlungen hängen die Kosten einer Aligner-Therapie vom Aufwand und der Dauer der Behandlung ab. Je nachdem wie ausgeprägt die Zahnfehlstellung ist, kostet eine Aligner-Therapie etwa 2600 Euro bis 7500 Euro. Die genaue Summe wird von diesen drei Faktoren beeinflusst:

  1. Dauer der Behandlung
  2. Ausprägung der Fehlstellung
  3. Summe der kalkulierten ärztlichen Leistungen und Laborleistungen 

 

Wann zahlt die Krankenversicherung für Aligner?
Wenn die Krankenversicherung für Aligner bezahlt I Quelle: unsplash

 

Wenn nur leichte Fehlstellungen mit Alignern korrigiert werden müssen, kann das Behandlungsergebnis  schon in sechs bis neun Monaten erreicht werden. Bei schwierigen Zahn- und Bisskorrekturen kann eine Behandlungszeit von 12 bis 24 Monaten oder länger notwendig werden. Das spiegelt sich natürlich im Preis wider. 

Grundsätzlich erfolgt die Beurteilung der Schwierigkeit dreimal: für den Oberkiefer, den Unterkiefer und für die Einstellung des Kiefers in den Regelbiss (also das korrekte Ineinanderbeissen von Ober- und Unterkiefer). Je nach Einstufung der Schwierigkeit bzw. ermitteltem Umfang der geplanten kieferorthopädischen Maßnahmen, ergibt sich also ein Abrechnungshonorar für die geplante Behandlung. 

Der Teufel steckt im Detail

Beim Preisvergleich ist es wichtig zu überprüfen, welche Leistungen im Behandlungskonzept enthalten sind. Sind die Unterlagen der Anfangsdiagnostik im Plan aufgeführt oder werden diese zusätzlich berechnet? Was ist mit den Leistungen zur Stabilisierung des erreichten Ergebnisses? Sind feste Retainer oder Retentionsschienen Bestandteil der Kalkulation? Ist eine Behandlung im Ober- und Unterkiefer geplant? Sind zusätzliche Aligner zur Feinkorrektur einkalkuliert? Ist eine Funktionsdiagnostik zur Abklärung einer CMD Bestandteil? 

Die Kosten für eine Therapie mit Aligner übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung nicht, auch wenn eine Indikation zur KFO-Behandlung nach der KIG-Einstufung vorliegt. Die privaten Krankenversicherungen beteiligen sich in der Regel an den Behandlungskosten für Kinder und Jugendliche. Manche übernehmen auch die Kosten für eine Erwachsenenbehandlung. Dies hängt allerdings mit dem individuellen Versicherungsvertrag zusammen, genauso wie die Höhe der erstatteten Leistungen. 

Erstattet eine Zahnzusatzversicherung die Kosten für Aligner?

In den meisten Fällen übernimmt eine private Zahnzusatzversicherung einen Teil der Kosten. Die Höhe hängt allerdings vom Vertrag und Tarif ab. Einen Unterschied gibt es auch zwischen Kindern und Erwachsenen. Kieferorthopädische Behandlungen zählen bei Kindern mit einer Zahnzusatzversicherung oft zu den Leistungen dazu, bei Erwachsenen allerdings nicht. Das bedeutet, dass Erwachsene trotz Zahnzusatzversicherung Geld für eine Aligner-Therapie zahlen müssen. 

Aligner von gewerblichen Anbietern: Darauf ist zu achten

Mittlerweile vertreiben verschiedene gewerbliche Anbieter mit aufwändigen Marketing-Kampagnen ihre Aligner-Therapien. Sie werben mit maßgefertigten Zahnschienen und keinen versteckten Kosten. Die Preise sind deutlich günstiger als eine Behandlung beim Kieferorthopäden. Ab etwa 1700 Euro wird ein strahlendes Lächeln durch eine Therapie mit Aligner versprochen. Doch das birgt Risiken, die nicht unterschätzt werden sollten. Gewerbliche Anbieter unterliegen nicht der Aufsicht von Ärztekammern - und das kann zu erheblichen Problemen führen. In der Regel wird vorab kein Röntgenbild gemacht, obwohl es ein wichtiger Bestandteil der standardmäßigen Diagnostik ist. Sollte bei der Behandlung etwas schiefgehen, bezahlt man für das Schnäppchen mit der Gesundheit seines Kauapparats.   

 

Quellen:

 

 

 

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